Eine Gruppe der KreisLandFrauen Melle hat im Laufe des Jahres 2021 das Projekt „Grünes Fenster“ auf die Beine und in unsere
Landschaft gestellt.
Wenn Sie die "Grünen Fenster" im Laufe des Jahres regelmäßig besuchen, entgeht Ihnen keines der wechselnden Themen.
z. B. als Fahrradtour:
Ab ins Grüne - den "Grünen Fenstern" in Melle auf der Spur
Tour 1 - komoot.de/tour/719417583
Tour 2 - komoot.de/tour/711508610
Ein toller Tag am Grünen Fenster auf dem Hofgelände der Tiemann-Diembeck GbR in Bennien! Bei einer Feldbegehung wurde erzählt wo Brezeln, Würfelzucker und Popcorn "wachsen". Auf dem Hof gab es weitere spannende Einblicke in die Landwirtschaft und beim gemeinsamen Picknick fand ein reger Austausch statt.
Unter diesem Motto fanden sich rund 50 Melleraner und Melleranerinnen zusammen, um hinter die Kulissen einen Milchbetriebes zu blicken. Nach einem Grußwort von
Charlotte Hageböke und einem kurzen Überblick über die Entstehung der 11 Grünen Fenster im Meller Raum, durften wir über ein Desinfektionskissen gehen und den Hof Dieckmann-Heilmann
besichtigen.
Mitarbeiter und Familienmitglieder gaben anschauliche und spannende Informationen rund um die Kuh und beantworteten jede Frage der Besucher an verschiedenen
Stationen. So wurden die verschiedenen Futtermittel, die Ställe, der Melkstand, das Silo und als Highlight die Kälbchen gezeigt.
Anschließend gab es die Möglichkeit sich bei einem Picknick mit bereit gestellten Getränken zu erfrischen sowie für die Kinder sich bei verschieden Spielen
auszuprobieren. Bei der Auslosung zum Bienen-Quiz, welches an den Grünen Fenstern aushing, gab es viele strahlende Gesichter!
Unser Fazit: Es war ein toller, informativer und geselliger Sonntag und wir sind sicher, dass sich zukünftig der ein oder andere aufmachen wird, um alle 11 Grünen
Fenster einmal zu besuchen.
Am 11. Mai 2022 erschien dieser Bericht über die "grünen Fenster" im Meller Kreisblatt:
Wir,
die Projektgruppe der Kreislandfrauen Melle, Junglandwirte und Landwirte trafen Frau Jutta Dettmann am Grünen Fenster in Westhoyel auf dem Hof der Familie Stolle. Ein reger Gedankenaustausch zur
breiten Palette der Themen im Agrarbereich bestimmte die Unterhaltung.
Dabei lag der Fokus zunächst auf dem Fenster am Betrieb Stolle, in der Folge auf
der Landwirtschaft im Raum Melle ohne den Blick auf die globalen Zusammenhänge zu vernachlässigen. Frau Dettmann erwies sich als interessierte
Zuhörerin, erwähnte ihre wenigen bisherigen Kontakte zur Landwirtschaft aus der Kindheit oder bei der Nutzung einer Milchtankstelle
heute.
Ihre Frage nach „Schweinehaltung an frischer Luft“ war da nur naheliegend, da man am Betrieb
Stolle zunächst keine Tiere zu sehen bekommt. Die Antwort lag genauso auf der Hand, wenn man Stichworte wie Genehmigung, TA-Luft, hohe Kosten, die vom Erlös nicht gedeckt werden,
betrachtet.
Beim
Gespräch am Kaffeetisch konnten die Akteure weiter aufzeigen, was ihnen am Herzen liegt. Da ist an erster Stelle der Wunsch nach Reduzierung des Flächenverbrauchs zu nennen. Gerade vor
dem
Hintergrund der Verknappung an Getreide durch die aktuelle Lage, muss klar sein,
dass jeder Quadratmeter Boden, der versiegelt wird, der menschlichen Ernährung nicht mehr zur Verfügung steht.
Nicht genutzte landwirtschaftliche Gebäude, leerstehende Hofstellen und deren
Umgang mit Genehmigungswünschen waren ein weiteres Thema.
Der Blick nach Melle-Mitte
wurde auf die Neugestaltung des Marktplatzes, Radwegebau und das Projekt „Stadt, Land, Fluss“ gerichtet. Auch hier würde wieder landwirtschaftlich genutzte Fläche
verloren gehen, die derzeit z.T. extensiv bewirtschaftet wird.
Beim Thema „gesunde und nachhaltige Ernährung“ – ein echtes Landfrauenthema -
wurde überlegt, wie man es in die Kindergärten, Schulen und den Alltag der Familien bekommt.
Und natürlich saß auch die Ukrainekrise und ihre Herausforderungen mit am Tisch.
Aufgaben, die die Kommune zu meistern hat, aber auch die Landwirtschaft. Weder steigende Energiekosten noch Futtermittelpreise oder extrem gestiegene Düngekosten können von den aktuellen
Erlösen ausgeglichen werden. Und diese Kosten unterscheiden nicht nach Wirtschaftsweise oder Betriebsform. Der Biobetrieb lebt genauso von importierten Eiweisskomponenten, wie der konventionell
wirtschaftende. Der Ackerbaubetrieb benötigt Diesel genauso wie der Milchviehhalter für den Futterbau und die Arbeiten auf dem Hof.
Wir hatten einen intensiven Austausch und hoffen, dass die Themen und Argumente zu gegebener Zeit im Stadtrat transparent dargestellt werden können. Frau Dettmann verabschiedete sich von der lockeren Runde, natürlich nicht ohne das Landfrauen - Info-Paket ausgehändigt zu bekommen:
Programmheft und Flyer zum Grünen Fenster und zum Projekt „Transparenz schaffen“!
Viele Agrarthemen werden häufig polarisierend diskutiert. Der Alltag der meisten Menschen findet ohne jeglichen Kontakt zur Landwirtschaft und den angegliederten Prozessen statt.
Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, Schaukästen mit wechselnden Inhalten, eben „Grüne Fenster“, zu erstellen. Dort sollen Einblicke in die Landwirtschaft hier vor Ort gegeben werden. Die Fenster werden an Rad- und Wanderwegen im Grönegau aufgestellt, häufig in der Nähe zu einem landwirtschaftlichen Betrieb. Es soll grundsätzliche Informationen zu den Abläufen im Betrieb, im Stall und auf dem Feld geben.
Zudem soll es Antworten geben auf Fragen wie:
- Was machen die auf dem Hof den ganzen Tag?
- Warum wird gerade jetzt Gülle gefahren?
- Warum muss der Mähdrescher solange laufen?
- Warum blüht Raps so unglaublich gelb?
Offizielle Vorstellung des Projektes "Grüne Fenster" in Melle-Bakum:
Der Anspruch an die Gestaltung der Infos ist hoch und auch für die beteiligten Frauen absolutes Neuland. Sie wünschen sich, dass es mithilfe der Inhalte bei Spaziergängern und Radfahrern zu manchem AHA-Erlebnis kommt, Zusammenhänge klarer werden oder Neugierde geweckt wird. Themen wie Artenvielfalt und Bodenleben, wie Tierwohl und Lebensmittelsicherheit sollen beleuchtet werden. Aber auch die Liebe zur Umgebung, zum Land auf dem und von dem wir leben, soll vermittelt werden. Ein besonderes Anliegen ist es, Kinder und Heranwachsende dafür zu sensibilisieren, dass ein Großteil unserer Nahrung vor der eigenen Haustür wächst und aufgezogen wird, dass es die Menschen auf den Bauernhöfen sind, die sich täglich um Fülle, Vielfalt und Gesundheit dieser Produkte bemühen. Daher werden auch Themen wie „Lebensmittelverschwendung“ oder „regionale und saisonale Produkte“ nicht fehlen. Das ein oder andere Rezept mit diesen Zutaten werden die Frauen gerne hinzufügen.
Mithilfe von Spenden aus der Region kann das Projekt verwirklicht werden. Die Frauenrunde hat die Planung von Februar bis in den Juni ausschließlich in Online-Meetings auf die Beine gestellt. Erst in den letzten Wochen, als die Kästen von einem heimischen Tischler bereits fertiggestellt waren, gab es echte Kontakte, notwendig für die Abschlussarbeiten.
Der „Blick in die Landwirtschaft“ soll sukzessive noch durch den „Klick in die Landwirtschaft“ ergänzt werden. Ein QR-Code führt zur Internetseite der Kreislandfrauen und weiter zur Rubrik „Grünes Fenster“. Dort können die Nutzer zunächst eine Karte mit allen Standorten in und um Melle finden, später auch tiefer gehende Informationen zu den Themen der Kästen. Im Fenster selbst soll es mit kurzen Texten, Bildern und anschaulichen Objekten gelingen, das breite Feld an Themen zu bestellen. Die eigens geschaffene Bienenfigur auf einem separaten Magneten hat übernimmt die Funktion zum Nachdenken anzuregen oder auf Kuriositäten am Rande hinzuweisen. Conny Rutsch hat den Landfrauen diese Figur gezeichnet und zur Verfügung gestellt in Anlehnung an das Symboltier der Landfrauen